Gesund und heil zurück

Das Malteserlager auf einem Sportplatz bei Ahrweiler; Bildquelle: Riesel

Niedersachsen (mhd). Mit gemischten Gefühlen fuhren sie ins Hochwassergebiet nach Ahrweiler, begleitet vom Dank vieler Menschen kamen sie am Freitagabend, 6. August, zurück: Die Malteser in Niedersachsen haben ihren Hochwassereinsatz in Rheinland-Pfalz beendet – vorerst. Ob sie ein weiteres Mal eingesetzt werden, steht noch nicht fest.

Ambulanter Pflegedienst, Fahrdienst, Sanitäter, Seelsorger, Kümmerer – der Dienst der Malteser im hochwassergebeutelten Ahrweiler war vielfältig, erzählt Malteser Felix Meinhart aus Hildesheim, neben Kai Zaengel und Christian Cossmann aus Hannover einer der Einsatzleiter. Täglich machten sich Sanitätsstreifen vom Zeltlager der Malteser auf den Weg in die Stadt, um Menschen zu helfen. Dabei waren sie ausgestattet mit einem „Aufgabenzettel“, auf dem Namen besonders bedürftiger Menschen standen: Mal war ein Verband zu wechseln, mal sollte Essen gebracht werden. Mitunter reichte aber schon ein gutes Wort, um die meist älteren oder kranken Menschen zu beruhigen und ihnen ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Bis zu 20 Kilometer hätten einige Helfer jeden Tag zu Fuß zurückgelegt, erzählt Meinhart nicht ohne Stolz. Doch es hat sich gelohnt. „Wir wollten das Vertrauen der Menschen gewinnen und das ist uns auch gelungen.“ Nicht zuletzt durch den Einsatz von bis zu sieben Mitarbeitern der „Psychosozialen Notfallversorgung“ (PSNV), einer Art überkonfessioneller Seelsorger, die unermüdlich mit den Menschen sprachen und trösteten. Im Bereich PSNV wurden die Malteser durch Kräfte der Feuerwehr Braunschweig unterstützt, mit denen des seit mehreren Jahren eine Kooperation gibt.

Für ihren Einsatz haben die niedersächsischen Malteser viel Dank erfahren, von den Menschen vor Ort, aber auch von den Beamten des „Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK)“, die den Einsatz begleiteten. „Wir haben den Bürgern von Ahrweiler einen großen Dienst erwiesen und konnten damit das Leid der Menschen etwas lindern“. Das ist offenbar nicht nur Meinharts Eindruck.

Nun sind alle niedersächsischen Malteser wieder zu Hause, mit vielen Eindrücken, darunter auch unschönen. Wie damit umgehen? „Wir haben schon in Ahrweiler viel miteinander gesprochen, um unsere Erlebnisse aufzuarbeiten und ermuntern unsere Helferinnen und Helfer, das auch nach dem Einsatz zu tun“, erläutert Meinhart. Manchmal hilft schon ein gemeinsamer Malteser-Grillabend, um sich in vertrauter Runde Dinge von der Seele zu reden und natürlich haben die Mitarbeiter der PSNV bei Bedarf auch nach dem Einsatz ein offenes Ohr.

Die rund 120 Malteser-Helfer aus Niedersachsen waren am vergangenen Sonntagmorgen, 1. August, aufgebrochen, um auf einem Sportplatz in Lantershofen bei Ahrweiler einen „Betreuungsplatz 500“ des DRK zu übernehmen, der dort nach dem verheerenden Hochwasser im Juli aufgebaut worden war und zuletzt vom ASB geführt wurde. Dort könnte man im Bedarfsfall bis zu 500 Patienten in Zelten versorgen, nun wurde das Lager aber zur Herberge für die Helfer selbst. Von diesem Lager aus betreuten die Malteser mit ihren Fahrzeugen und Fußstreifen die Stadt Ahrweiler und wurden nun ihrerseits am Freitag vom DRK abgelöst. Ob die Niedersachsen in einigen Wochen noch einmal gerufen werden, um erneut Dienst in Ahrweiler zu tun, steht noch nicht fest. Wenn, dann allerdings mit deutlichen weniger Helfern, glaubt Meinhart.

An diesem gemeinsamen Hochwasser-Einsatz der Malteser Niedersachsen waren aus der Malteser-Diözesangliederung Hildesheim Malteser aus Buxtehude, Hannover, Celle, Braunschweig, Wolfsburg, Hildesheim, Göttingen und vier PSNV Kräfte der Feuerwehr Braunschweig beteiligt.


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