Große Bescherung für letzte Wünsche

Volker Klare (2. VP Lions Club Hildesheim-Marienburg), Isabell Windel, Jan-Nicklas Zantopf (Herzenswunsch-Krankenwagen), Helmut Picker (1. VP Lions Club Hildesheim-Marienburg), Klaus Junge (Lions Club Hildesheim-Marienburg)

Große Freude herrschte bei den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen, als Vorstandsmitglieder und langjährige Mitglieder des Lions Club Hildesheim-Marienburg am Mittwoch, 20. Dezember zu Besuch in der Hildesheimer Dienststelle waren und den Erlös der vergangenen Benefizveranstaltung mit dem Schauspieler und Comedian Tan Caglar als Vorweihnachtsgeschenk mitbrachten.

Am 15. Oktober gastierte Caglar auf Initiative von Dr. Martin Bendel vom Lions Club Hildesheim-Marienburg im Rasselmania und spielte aus einem Programm „Geht nicht? Gibt’s nicht!“. Dr. Bendel, welcher selbst im Rasselmania aktiv ist, trieb die Planungen für die Benefizveranstaltung voran. Die Idee zu der Veranstaltung entstand bereits 2020, fiel letztlich jedoch Corona zum Opfer.

Überzeugt von der Idee verzichtete Caglar auf seine Gage und trug so, zusammen mit den vielen Gästen im ausverkauften Saal, zu einem beachtlichen Spendenerlös bei.

So war es dem Förderverein des Lions Club Hildesheim-Marienburg möglich, eine Summe von 6078,76 Euro in die Hände von Jan-Nicklas Zantopf übergeben.

Zantopf steht als Koordinator in Hildesheim für die Gäste des Herzenswunsch-Krankenwagens zur Verfügung. Er plant und koordiniert zusammen mit der Diözesangeschäftsstelle der Malteser die Fahrten, die mal in das Café nebenan, mal an die Ostsee gehen können.

Im Gespräch mit den Vorstandsmitgliedern ließen Zantopf und Isabell Windel, ehrenamtliche Helferin in dem Projekt, die vergangenen Reisen Revue passieren. Hierbei wurde erneut deutlich, was den Geist dieses Projektes ausmacht und wie wichtig es ist, Menschen in ihrer letzten Lebensphase das Abschiednehmen zu ermöglichen und den Hospizgedanken „Dem Tag mehr Leben geben“ zu leben.

„Es kommt nicht darauf an, dass die Reise bis in die letzte Ecke Deutschlands geht“, erläutert Zantopf, „Oftmals liegen die vertrauten Sehnsuchtsorte ganz nah an Zuhause: Das eigene Haus, der eigene Garten oder das Lieblingscafé in der Innenstadt“. Häufig sinddie Gäste zu schwach, um den Weg an ihren Wunschort allein antreten zu können. An dieser Stelle kommt der Herzenswunsch-Krankenwagen ins Spiel. Mit medizinischer Ausbildung der Helfenden und entsprechenden Fahrzeugkapazitäten wird so ein adäquater Transport sichergestellt.

Tief beeindruckt von den Erzählungen kam die Frage auf, wie die Helfenden mit den Erlebnissen umgehen, haben sie doch nur Kontakt mit Menschen mit einer absehbar verkürzten Lebenserwartung. „Die Fahrten stellen für die Gäste und ihre Angehörigen immer die Erfüllung eines ganz besonderen Wunsches, eben eines Herzenswunsches, dar. Insofern erleben wir mit ihnen einen Tag voller Freude, schönen Erinnerungen und Demut. Zu wissen, dass wir diesen Menschen einen schönen Tag ermöglichen durften ist das, was uns trägt und motiviert weiterzumachen“, resümiert Zantopf.

 

Zum Hintergrund

Das Projekt Herzenswunsch-Krankenwagen ermöglicht es Menschen mit einer absehbar verkürzten Lebenserwartung von wenigen Wochen oder Tagen einen Sehnsuchtsort aufzusuchen. Medizinisch geschulte Helfende (mindestens Rettungssanitäterinnen bzw. Rettungssanitäter) stellen während des Hin- und Rückweges die Versorgung sicher und begleiten die Gäste auf Wunsch vor Ort. Die Fahrt ist für die Gäste kostenlos, das Projekt ist daher auf Spenden angewiesen. Da wir auf bestehende Strukturen und Fahrzeuge zurückgreifen, fließen die Spenden im vollen Umfang in die Deckung der Kosten für die Erfüllung der Wünsche. Oftmals wünschen sich die Gäste, nochmals das Meer zu sehen oder vertraute Orte zu besuchen, mit denen sie aus ihrem Leben schöne Erinnerungen verbinden. Für die Wunscherfüllung werde daher regelmäßig zwischen 100 – 1.500 Euro aufgewendet. Die Helfenden erhalten im Vorfeld entsprechende Schulungen hinsichtlich möglicher Belastungen im palliativen Kontext, treffen sich regelmäßig zum fachlichen Austausch und erhalten bei Bedarf Supervision sowie geistige Begleitung.


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